Lösegeld! Pranjic muss sich freikaufen
Von Martin Hoffmann
München - Große Wellen schlug sie nicht mehr, die Meldung, dass der Transfer von Danijel Pranjic zu den Bayern perfekt ist.
Dass der Mittelfeldmann aus Kroatien
Der Kroate muss einen hohen sechsstelligen Betrag aus eigener Tasche an seinen Ex-Klub zahlen, um an die Isar wechseln zu können.
an die Isar wechseln würde, galt als ausgemacht, nachdem die Bayern schon öffentlich die Einigung mit dem Spieler verkündet hatten.
Die Einigung mit seinem alten Klub Heerenveen schien da reine Formsache.
Sie war es nicht: Hinter den Kulissen hat sich um den Transfer ein regelrechtes Drama abgespielt. Um es zu beenden, musste sich der 27-Jährige 700.000 Euro aus eigener Tasche von seinem alten Verein freikaufen.
Mit Pranjic seit Wochen einig
Die Vorgeschichte: Schon vor Wochen haben die Bayern öffentlich bekanntgegeben, dass sie sich mit dem Wunschspieler des neuen Coachs Louis van Gaal einig waren.
Aber Manager Uli Hoeneß stellte gleichzeitig klar, dass die Verhandlungen mit Heerenveen noch nicht beendet waren.
Und die gestalteten sich weit komplizierter als gedacht.
Keinen Millimeter bewegt
Nach einem Bericht der "tz" erhöhte der SC plötzlich seine Ablöseforderung, wollte 7,5 Millionen Euro anstelle der 6 Millionen, die Bayern bot - plus 200.000 Euro zu einem späteren Zeitpunkt.
Die Bayern sattelten eine Millionen Euro drauf, doch Heerenveen bewegte sich keinen Millimeter mehr.
Zum Entsetzen von Pranjic: "Das ist eine Katastrophe", ließ er vor einigen Tagen auf der niederländischen Website "Voetbal International" wissen: "Heerenveen spielt Spielchen."
Pranjic zeigte sich tief enttäuscht von seinem Klub: "Ich verstehe das einfach nicht: Für viele Jahre habe ich mein Äußerstes für diesen Klub gegeben. Ich war loyal gegenüber Heerenveen und nun behindert dieser Klub meinen Traumtransfer."
Eigene Kasse geöffnet
Um diesen Traumtransfer zu realisieren, öffnete Pranjic schließlich die eigene Kasse.
"Mir wurde telefonisch mitgeteilt, dass die unterschiedlichen Preisvorstellungen zwischen den Klubs immer noch ein Problem darstellen", erklärte er nun: "Deshalb habe ich beschlossen, die Differenz aus eigener Tasche zu bezahlen."
Am Montagvormittag konnte der Deal damit vollendet werden.
"Es tut mir nicht leid um das Geld"
Pranjic, der bei Bayern für drei Jahre unterschrieben hat, muss nun jedes Jahr ein Drittel der 700.000 Euro an seinen ehemaligen Verein abtreten.
"Es tut mit nicht leid um das Geld", hat er laut "tz" erklärt: "Ich will bei einem großen Klub spielen und endlich das Feeling in der Allianz Arena spüren."
Über den Lauf der Dinge ist er dennoch verbittert: "Noch ein Jahr in Heerenveen und ich würde verrückt werden."
Es tue ihm nur leid für seine Fans in Heerenveen, die ihn geliebt hätten: "Schade, dass es so endet."
Was sagt man dazu, ein Bundesliga Profi der freiwillig auf Geld verzichtet^^